Mittwoch, 4. März 2015

Semperoper Dresden - Saison 2015/16















Kurz nach der Feier des dreißigjährigen Jubiläums der Wiedereröffnung im Februar 1985 hat die Dresdener Semperoper zwar noch keinen neuen Intendanten präsentiert aber als eines der ersten großen Opernhäuser im deutschsprachigen Raum ihre Planungen für die Saison 2015/16. Und die sind vielversprechend, auch auf den zweiten Blick. Die abwechslungsreiche Premierenliste schließt einige lang bestehende Repertoirelücken. Jens-Daniel Herzog inszeniert Der Wildschütz, Keith Warner die Urauffühung The Great Gatsby von John Harbison, Jochen Biganzoli bringt Mathis der Maler von Hindemith (in Anknüpfung an die letzte Hindemith-Produktion Cardillac - ebenfalls mit Markus Marquadt in der Titelrolle), Andreas Kriegenburg inszeniert einen neuen Don Giovanni und - was ebenfalls Zeit wurde - es gibt endlich wieder einen Eugen Onegin an der Semperoper - inszeniert von Marcus Bothe und mit Camilla Nylund als Tatjana, die nach langer Pause wieder in einer Neuproduktion am Haus zu erleben sein wird. Aus Salzburg wird die Neuproduktion der diesjährigen Osterfestspiele Cavallerina rusticana/Pagliacci in der Regie von Philipp Stölzl übernommen, dirigiert von Stefano Ranzani. Und was macht Christian Thielemann? Im Orchestergraben leider nicht viel: Eine wirklich gut besetzte Walküre (als Vorgeschmack auf den für die folgende Saison avisierten kompletten Ring), Arabella als Wiederaufnahme bei Strauss-Tagen im November und die hiermit nun offiziell bestätigte Lohengrin-Serie im Mai 2016 mit Anna Netrebko als Elsa und Piotr Beczala als Lohengrin. Übrigens in der Inszenierung von Christine Mielitz, welche älter ist als die Semperoper und nicht in der Neuinszenierung, die für Salzburg im gleichen Jahr angekündigt ist. Korrigiert wird eine der strategischen Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre, es stehen wieder intenationale Stars auf dem Besetzungszettel und zwar in Neuproduktionen und Wiederaufnahmen. Pavol Breslik als Nemorio, Maria Bengtsson als Donna Anna, Evelyn Herlitzius als Lady Macbeth, René Pape als Filippo II, Sonia Ganassi als Santuzza, Veronica Cangemi als Nedda, Waltraud Meier als Klytämnestra, Ailyn Perez als Marguerite und Martina Serafin als Tosca - das sind alles Namen, die man in Dresden in den letzten Jahren zu selten gelesen hat. Erfreulich, dass sich dies nun ändert. Gleichwohl bleibt das Ensemble gefordert, wie an keinem Haus dieser Größenordung, auch das ist gut. Die Besetzungshandschrift des künstlerischen Beraters Ronald H. Adler ist unschwer zu erkennen. Ein neuer Intendant ist noch immer nicht in Sicht, zu vermissen scheint ihn inzwischen niemand mehr. Am Freitag beginnt der Vorverkauf für 2015/16, hier alle Details!

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